Corona-Faktencheck 4: Corona aus dem Labor?

Die wichtigste Frage: Wie kam das Coronavirus unter die Menschen?

Im Dezember 2019 wurden in Wuhan erstmals Infektionen mit dem neuen Coronavirus nachgewiesen. Seitdem trägt die ganze Welt Atemschutzmasken und hält sich an strenge Hygieneauflagen. Obwohl der Beginn von all dem schon mehr als 1,5 Jahre zurückliegt, fragen sich Wissenschaftler noch heute, wie es überhaupt zu diesen anfänglichen Ausbrüchen kommen konnte. Woher stammt das Virus? Hat es einen natürlichen Ursprung oder stammt es tatsächlich aus einem Labor? Die Antwort auf diese Frage hilft die Zusammenhänge zu verstehen und die nächste Pandemie im besten Fall zu verhindern.

 

Forschungsreise eines Expertenteams nach Wuhan

Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, machten sich zu Beginn des Jahres mehrere internationale Experten auf den Weg nach Wuhan, China. Im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollten sie nach der Herkunft des Erregers suchen. Sie verbrachten zunächst zwei Wochen in Quarantäne, in der sie ihre Zeit nutzten, um ihre Mission noch einmal intensiv zu beprechen und planen. Daraufhin besuchten sie in Wuhan mehrere Krankenhäuser, Institute, Labore und auch den Huanan-Markt, wo die ersten erfassten Infektionen mit dem Virus aufgetreten waren.

 

Patient Null könnte Aufschluss über Herkunft des Virus geben

Die Mission der WHO ist es herauszufinden, wer der sogenannte "Patient Null" war, der Patient, von dem die Seuche ursprünglich ausging. Beim Ebola-Ausbruch 2014 in Westafrika konnte damals ein Kind als Indexpatient identifiziert werden, welches häufig in der Nähe eines hohlen Baumes spielte, in dem die Fledermäuse der Art Mops condylurus lebten. Diese waren schon lange bekannt dafür, das Ebola-Virus in sich zu tragen. Somit konnte man den Ursprung ziemlich genau feststellen. In der derzeitigen Pandemie ist dies aber schwierger, da der Indexpatient unbekannt ist und somit keine Hinweise auf den Ursprung des Virus geben kann.

 

Große Übereinstimmung mit Fledermaus Virus RaTG13

RaTG13 – das Coronavirus, das bisher am nächsten an SARS-CoV-2 dran ist. Forscher und Forscherinnen hatten es in einem Kupferbergwerk im Süden von China entdeckt, in der Provinz Yunnan. Sein Erbgut stimmt zu 96,2 Prozent mit demjenigen des Pandemievirus überein. „Es ist keine exakte Übereinstimmung, es ist nicht der Vorläufer von SARS-Coronavirus-2, aber es ist Teil einer großen Wolke von Vorläufern, aus der das SARS-Coronavirus-2 sich halt irgendwann heraus entwickelt hat.“ Aber: ein Virus, dessen Erbgut hundertprozentig übereinstimmt, konnte bisher noch nicht ausfindig gemacht werden.

 

Ansteckung im Labor ist extrem unwahrscheinlich

Nach Angaben von Experten der WHO deuten also alle  derzeitigen Erkenntnisse über den Ursprung des Coronavirus Sars-CoV-2 auf ähnliche Viren in Fledermäusen hin. Ein Mitarbeiter des staatlichen Virus-Forschungsinstituts in Wuhan könnte sich versehentlich - etwa an einer infizierten Fledermaus - angesteckt haben. Diese Theorie müsse aber weiter untersucht werden. Klar ist jedenfalls: Das entsprechende Institut hat eine sehr große Virusbank. Seit Jahren wird dort schon an Fledermäusen geforscht. Der aber bisher wahrscheinlichste Weg der Übertragung auf den Menschen sei natürlichen Usprungs. Zwar ist die Übertragung von Fledermäusen ausgehend, jedoch über ein anderes Tier als Zwischenwirt.

 

Fazit

Als Ursprung der Übetragung werden bisher Fledermäuse vermutet, da die Übereinstimmung des Virus-Erbgutes hier am höchsten ist. Nicht einhundertprozentig geklärt ist aber, wie es zu einer initialen Ansteckung kam, woraufhin sich das Virus dann in Windeseile um den Erdball ausgebreitet hat. Ob es nun einen Unfall im Labor gegeben hat oder eine natürliche Übertragung per Zwischenwirt stattfand, wird weiterhin erforscht. Als sehr wahrscheinlich gilt aber momentan die Theorie einer natürlichen Übetragung, weshalb die Aussage, dass Corona einen natürliche Ursprung hat, FAKT ist.

 

Kurz und knapp

Einen komprimierten Überblick dazu gibt auch das nachfolgend angeführte kurze Video der dpa (Deutsche Presseagentur).