Seit anderthalb Jahren begleiten sie uns nun schon; Masken. Ob FFP2-, OP- oder sogenannte Community-Masken. Ihre Aufgabe ist es derzeit, uns vorrangig vor Viren und Bakterien und damit vor einer SARS-CoV-2-Infektion zu schützen. Auch in bestimmten Arbeitsbereichen werden filtrierende, meist FFP-Masken, benötigt. Damit diese offiziell und sicher getragen werden können, werden sie einer sog. Dichtsitzprüfung unterzogen. Worum es sich dabei handelt und welchen Zweck sie hat, erfahrt ihr hier.
Eine gut funktionierende Atemschutzmaske muss im Test und in der Praxis am Gesicht des Trägers dicht abschließen, um den erwarteten Schutz zu leisten. Neben einer hohen Filterleistung und einer guten Atemdurchlässigkeit zählt der sog. „Dichtsitz“ zu den drei Kriterien, die für einen wirksamen Schutz erfüllt sein müssen. Denn eine Maske kann dem Träger nur dann Atemschutz bieten, wenn die Luft durch den Filter strömt und nicht an den Rändern der Maske bzw. an dem Filter vorbei. Es gibt viele verschiedene Masken, die sich in ihrer Form, Ausführung, Material und Größe unterscheiden. Da es zusätzlich noch unzählige Formen und Größen von Gesichtern gibt, existiert keine einzige Atemschutzmaske, von der man erwarten kann, dass sie jedem passt. Daher ist der Sitz einer Atemschutzmaske persönlich, individuell und einzigartig für jeden Träger. Eine Dichtsitzprüfung ist die einzige Möglichkeit um zu prüfen, ob eine Atemschutzmaske eine angemessene Abdichtung für die tragende Person bietet.
Es gibt zwei Arten, um eine Atemschutzmaske mithilfe von Tests zu überprüfen: qualitativ und quantitativ. Eine qualitative Dichtsitzprüfung (QLFT, Qualitative Fit Test) ist nur für die Dichtsitzprüfung von filtrierenden Masken und Halbmasken (mit Partikel- oder Kombinationsfiltern) geeignet. Bei jedem QLFT-Verfahren werden sieben Übungen für jeweils eine Minute durchgeführt: Normales Atmen, tiefes Atmen, Bewegen des Kopfes von Seite zu Seite, Bewegen des Kopfes nach oben und unten, Bücken in der Taille, lautes Lesen/Sprechen und erneutes normales Atmen. Dabei wird untersucht, ob die Maske verrutscht, drückt oder an irgendeiner Stelle kneift. Hingegen kann eine quantitative Dichtsitzprüfung (QNFT, Quantitative Fit Test) für jede Art von Atemschutz verwendet werden. Das Verfahren misst mit einem Instrument die Undichtigkeit an der Maske und liefert als Ergebnis einen numerischen Wert, den „Dichtsitzfaktor“. Für den quantitativen Test werden dieselben sieben Übungen wie für die QLFT durchgeführt.
Es kann viele Gründe geben, weshalb die Maske qualitativ nicht überzeugt. Wie in diesem Beitrag beschrieben, kann es durch zu lockere oder zu enge Ohrenschlaufen dazu kommen, dass ein Dichtsitz nicht gegeben ist, ja sogar Rötungen und Schmerzen können entstehen. Bei einer qualitativen Überprüfung gibt es ebenso viele Faktoren, die das Ergebnis des Tests negativ beeinflussen können. Gesichtsbehaarung wie Bärte, Schnurrbärte oder sogar Stoppeln unter der Maske können schuld sein, dass die Dichtigkeit einer Atemschutzmaske herabgesetzt wird. Um einen vollen Schutz zu gewährleisten sollten die Träger in allen Bereichen des Gesichts und des Halses, die mit der Maske in Berührung kommen, gut rasiert sein. Alles, was die Abdichtung zum Gesicht beeinträchtigen kann, wie Haare, Kosmetika, Schweiß oder Gesichtsschmuck sind zu beachten. Auch auffällige Gesichtszüge, für die man aber natürlich nichts kann, können ebenfalls zu Problemen führen, z. B. Kinnspalten oder Narben. Trotzdem sollte man wissen, dass sie die Abdichtung beeinflussen können.
Masken, die auf den Markt kommen und zum Beispiel auch in bestimmten Berufsfeldern getragen werden sollen, müssen geprüft werden. Dass sie bei diesen Tests qualitativ und quantitativ erfolgreich abschneiden, ist entsprechend wichtig. Wie eben gelernt, gibt es viele verschiedene Faktoren, die dabei das Ergebnis negativ beeinflussen können. Ich hoffe, dass auch ihr eine filtrierende Maske findet, die bequem ist und euch auch gleichzeitig gut schützt, sodass ihr gesund bleibt.