Komme, was Wolle!

Schafswolle als nachhaltiges und natürliches Filtermaterial

Kann Schafswolle in der Pandemie von Nutzen sein?

Was denkt ihr, welches Land auf der Erde wohl die meisten Schafe hat? Wenn euer erster Gedanke Neuseeland war, dann liegt ihr falsch, denn es handelt sich dabei tatsächlich um China. Was Schafswolle und ihre daraus hergestellten Fasern so besonders macht und wieso sie grade jetzt in der Pandemie von so großer Bedeutung sind, erfahrt ihr hier.

 

Von NASA bestätigt: Wolle kann als Filtermaterial genutzt werden

Wolle ist ein Material, das bereits seit der Steinzeit für verschiedenste Dinge genutzt wird. Seit Ende 2020 findet sich die Technologie der Filter aus Wollfasern auf dem Raumschiff Orion, um Astronauten im Falle eines Brandes vor Stoffen wie geschmolzenem Plastik zu schützen. Ein Gütesiegel der NASA bestätigt, dass die Filter auf Partikelbelastbarkeit, Atmungsaktivität und Flammfestigkeit sowie auf ihre Funktionsfähigkeit bei Kontakt mit wasserbasierten Feuerlöschern geprüft und somit einsetzbar sind. Mit dem wachsenden Bewusstsein für die Umwelt und Nachhaltigkeit von Naturfasern, sowie deren Vorteile für Gesundheit und Sicherheit, wurde überlegt, ob es nicht auch im Kampf gegen die weltweite Coronavirus-Pandemie genutzt werden kann. Denn gerade zu Beginn des letzten Jahres, als China einer der weltweit wenigen Produzenten von FFP2-Masken war, hätte die Welt mehr, ja sogar natürliche und nachhaltig produzierte Masken mit Filtern aus Wolle, echt gut gebrauchen können.

 

Maske tragen, nur um andere zu schützen?

Wenn ihr mal einige Zeit in Asien verbringt, wird euch etwas auffallen: viele Menschen tragen filtrierende Gesichtsmasken, und das auch schon lange vor der Pandemie. Nun stellt euch vor. Wenn man dort mit einer Grippe zum Arzt geht, verlässt man die Arztpraxis mit einer Maske. Es ist sehr bewundernswert, denn in diesen Gesellschaften geht es nicht primär darum, den Träger davor zu bewahren, krank zu werden. Stattdessen werden in diesen Regionen Masken hauptsächlich getragen, um andere davor zu bewahren, sich mit der Krankheit des Trägers anzustecken. Anders als hier in Deutschland oder Österreich ist es also komplett normal, dass man eine Maske trägt, wenn man krank ist, damit die Menschen um einen herum dafür gesund bleiben.

 

Lieber Natur anstatt Chemie

Im Zuge der Pandemie hatte man sich also aufgrund der Maskenknappheit überlegt, dass man die Ressource Wolle also eventuell als Filtermaterial in Masken verwenden kann. Denn herkömmliche FFP2-Masken sind pure CHEMIE! Und wenn man sich schon vor einer Krankheit schützen will und frisch atmen möchte, dann ist es doch am besten, wenn man durch Naturfasern atmen kann oder? Wolle hat unglaublich viel zu bieten: sie ist antibakteriell, kann mit Feuchtigkeit umgehen und filtert gleichzeitig Toxine, wie etwa Formaldehyd, aus der eingeatmeten Luft. Wenn man mit Baumwolle in einen Fluss fällt, kann man dadurch ertrinken, aber Wolle hat isolierende Eigenschaften, selbst wenn sie nass ist. Die Fasern leiten Feuchtigkeit wie Wasser oder Schweiß ab und bleiben auf der Faseroberfläche trocken, was den Komfort deutlich erhöht. Sie sind außerdem feuerfest, geruchsresistent, bakteriostatisch und biologisch abbaubar. Produkte aus Wollfasern sind also wie geschaffen für den Einsatz im Gesundheitsbereich.

 

Wenn Wasser das neue Öl ist, dann ist Luft das neue Wasser

Es besteht dringender Bedarf an guten, filtrierenden Masken. Laut der Weltgesundheitsorganiation (WHO) atmen 9 von 10 Menschen täglich verunreinigte und damit dreckige Luft ein. Luftverschmutzung stellt derzeit das größte Gesundheitsrisiko dar, wenn man bedenkt, dass ca. 90 Prozent der Menschheit Luft atmet, dessen Qualität nicht akzeptabel ist. Täglich atmen wir circa 10.000 - 12.000 Liter Luft ein- und aus. Das wäre genug Luft, um einen ganzen Swimmingpool zu füllen. Die Lunge hat damit schon genug zu tun, sodass wir ihr weitere Arbeit, die etwa durch Schadstoffe in der Luft auf sie zukommt, ersparen sollten. Es gibt genügend alltägliche Situationen, in denen eine gut filtrierende Maske notwendig ist, auch wenn nicht gerade eine weltweite Pandemie besteht. Sei es, wenn wir mit Fahrrad durch die nächste Großstadt fahren oder krank vom Arzt kommen und am besten niemanden anstecken sollen. Die dafür verwendete Wolle stammt zum Beispiel von eigens dafür gezüchteten Schafen aus Neuseeland, sogenannten Astino Schafen.

 

Fazit

Wolle kann ein zukunftsträchtiges und hochwertiges Filtermaterial darstellen, sowohl im Weltraum, als auch auf der Erde. Es gibt auch bereits erste ANTI-COVID-19 Masken, die diese Technologie verwenden und dem FFP2-Standard entsprechen. Damit wir nicht mehr durch Chemie, sondern frisch und natürlich atmen können. Denn jeder hat das Recht auf saubere und reine Luft, die frei von jeglichen Schadstoffen und Krankheitserregern ist.