BA.5 sorgt für hohe Todeszahlen - das sind die Gründe

BA.5 sorgt für hohe Todeszahlen

WHO-Epidemiologin besorgt

Schon seit einigen Wochen verbreitet sich die Omikron-Variante BA.5 äußerst rasant auf der ganzen Welt, in Deutschland macht sie bereits 97 Prozent der Neuinfektionen aus. Doch leider nehmen laut WHO nicht nur die Infektionen, sondern auch die Todesfälle zu. Woran es liegen könnte BA.5 so grassiert, erklärte nun eine Epidemiologin.

 

BA.5-bedingte Todesfälle steigen weltweit

Dass die Anzahl der BA.5-Fälle zunimmt hat schwerwiegende Konsequenzen. „Auch die Todesfälle stiegen in den vergangenen fünf Wochen an“, warnt die WHO-Epidemiologin Maria Van Kerkhove. Ihre Erklärung: Derzeit sind besonders Gruppen betroffen, die nicht gut geschützt sind da die entweder nicht vollständig oder sogar gar nicht geimpft sind. Dies ist auch in Deutschland der Fall. „Wir nehmen leider immer wieder Risiko-Patienten mit nur inkompletter SARS-CoV-2 Impfung auf“, twitterte der Intensivmediziner Stefan Kluge. Außerdem sind die Patienten, die heutzutage noch an dieser Erkrankung sterben, meist schwer immunsupprimiert. Das erklärt zumindest der Pneumologe und Infektiologe Markus Unnewehr. Dass die BA.5 Variante infektiöser ist, ist bereits deutlich geworden. Jedoch bedeutet dies nicht automatisch, dass sie auch pathogener, also stärker krankmachend ist. Jedoch trifft das Virus bei seiner rasanten Verbreitung dann irgendwann auch noch auf Ungeimpfte aus Risikogruppen, sodass es hier zu schweren und eventuell sogar zu tödlichen Verläufen kommt.

 

„Das sind nicht die Trends, die wir sehen wollen“

Besonders besorgniserregend sind laut Van Kerkhove allerdings die schnellen Anstiege der Todeszahlen. „Von den Top-50-Ländern, die einen Anstieg der Todeszahlen verzeichneten, verzeichneten 35 einen Anstieg um 100 Prozent oder mehr“, warnt sie – also mehr als eine Verdopplung der Fälle. „Das sind nicht die Trends, die wir sehen wollen.“ In anderen Ländern sieht es sogar noch viel schlimmer aus. In drei Ländern konnte in den vergangenen Wochen sogar ein Anstieg um mehr als 1000 Prozent beobachtet werden. Um welche Länder es sich hierbei handelt, hat sie nicht erwähnt. Allerdings gingen etwa die Hälfte der Todesfälle, welche in der letzten Zeit nachgewiesen wurden, laut Kerkhove auf die USA zurück, rund ein Drittel auf Europa.

 

Laut Epidemiologen wirken Maßnahmen

Jedoch gibt es auch eine gute Nachricht: unsere Maßnahmen wirken, „auch gegen alle Varianten und Untervarianten“. Man müsste sie nur konsequent nutzen und sich daranhalten. „Wir müssen uns vor allem auf die Impfungen konzentrieren, insbesondere bei den Menschen, die das größte Risiko haben“, sagt die Epidemiologin. „Diese Impflücken sollten jetzt geschlossen werden“, fügt außerdem der Intensivmediziner Kluge hinzu. Sein Blick fällt dabei auf die Patienten, die vor allem aus den Risikogruppen stammen. Doch auch andere Maßnahmen helfen dabei, das Infektionsrisiko zu verringern. Dazu gehören unter anderem das Tragen einer Anti COVID-19- bzw. FFP2-Maske und das Halten von Abständen untereinander. In Innenräumen sollte außerdem eine gute Belüftung sichergestellt werden und nicht zuletzt gilt prinzipiell, dass man zuhause bleiben sollte, wenn man sich nicht gut oder gar krank fühlen würde. „Das bedeutet nicht, dass Sie nicht Ihr Leben leben dürfen“, betont Van Kerkhove. „Aber wir wollen, dass Sie das etwas sicherer tun.“

 

Fazit

Dass sich BA.5 so rapide verbreitet, hat laut Experten also viele verschiedene Gründe. Vor allem aber liege es daran, dass sich immer öfter viele Menschen treffen und sich die Gruppen so durchmischen - ohne dass diese sich an Masken oder Abstandsregeln halten. Gerade jetzt, wo die kühlere Zeit kommt, müssen wir vor allem in Innenräumen wieder mehr an die Maßnahmen denken. Denn wie wir gerade eben so schön gelernt haben: sie helfen!