Die "Ideale Immunisierung" gegen Corona

Wie kommt man zur

Was muss passieren, damit wir endgültig "immun" gegen SARS-CoV-2 sind?

Weder eine vollständige Impfung noch eine durchgemachte Infektion bieten momentan einen ausreichenden Schutz vor einer Omikron-Infektion. Denn trotzdem infizieren sich Menschen – auch wenn die meisten Verläufe eher mild sind. Viele nehmen diese Information zum Anlass, sich nicht impfen zu lassen. Stattdessen hoffen sie, durch eine milde Omikron-Infektion auf natürliche Weise eine Immunität gegen das Virus herzustellen. Laut dem Virologen Christian Drosten gibt es tatsächlich eine „Ideale Immunisierung“. Wie man diese erlangt und vieles mehr im ubumask-Blog.

 

Weniger neutralisierende Antikörper nach Omikron-Infektion

Das Hoffen auf eine vollständige Immunität gegen SARS-COV-2 nach einer durchgemachten Infektion ist vergebens. Einige Studien konnten dies mittlerweile belegen. Unter anderem auch eine Gruppe von Wissenschaftlern aus Österreich, die nachweisen konnten, dass Ungeimpfte, die vorher noch nie mit SARS-CoV-2 in Berührung gekommen sind, nach einer Omikron-Infektion deutlich weniger neutralisierende Antikörper besaßen als andere Genesene (Geimpfte, Reinfizierte). Dazu kommt noch, dass diese Antikörper nicht gegen andere Varianten wirksam sind, sondern wenn überhaupt, nur vor Omikron schützen. Wenn also nun eine neue Variante auftritt oder man mit Delta in Kontakt kommt, kann das einen schweren Verlauf mit sich bringen. Eine hohe Immunität auch bei leichtem Verlauf? Eine Studie aus Kalifornien widerlegte dies. Sie sagt aus, dass eine milde Infektion eine nicht so lang und gut anhaltende Immunität erzeugt wie ein stärkerer Verlauf. Das bedeutet: Wer eine milde Infektion durchgemacht hat, ist nicht vor einer Reinfektion geschützt.

 

Für Unterschiede bei Genesenen und Geimpften fehlt medizinische Begründung

Man ist also weder durch eine Erkrankung noch durch eine Impfung vor einer Reinfektion geschützt. Die Auffrischung einer Impfung, sprich ein „Booster“, erhöht den Immunschutz jedoch immerhin über eine gewisse Zeit. Auch diejenigen, die bereits eine Infektion mit einer anderen Variante durchgemacht haben, können sich leicht mit Omikron anstecken. Genau aus diesem Grund hat das Robert Koch-Institut (RKI) im Januar auch den Genesenenstatus von Ungeimpften von sechs auf drei Monate verkürzt. Wenig später wurde dieser Beschluss revidiert. Rein wissenschaftlich hatte Lothar Wieler aber vollkommen Recht, die Gültigkeit des Genesenenstatus zu verkürzen. Eine durchgemachte Infektion mit Delta schützt bei Omikron zwar vor schweren Verläufen, jedoch nicht vor der Ansteckung und Weitergabe des Virus. Jedoch gibt es keine medizinische Begründung für eine kürzere Gültigkeit des Status Genesener gegenüber Geimpften. Würde man jedoch nun die Zertifikate für Geimpfte auf drei Monate verkürzen, würde sich dabei für die Politik ein großes Problem ergeben. Es wird vermutet, dass die Impfbereitschaft deutlich absinken würde, da man sich nun viel häufiger impfen lassen müsste. Was hilft uns dann aus diesem Teufelskreis von Infektion und Reinfektion rauszukommen, wenn sowohl Impfung als auch durchgemachte Infektion nicht vor einer Reinfektion schützten?

 

Droßten erklärt Ideale Immunisierung, die über Jahre anhält

Laut dem Virologen Christian Drosten gibt es wirklich eine „Ideale Immunisierung“, die uns angeblich aus der Pandemie herausführen könnte. Das bedeutet jedoch nicht, dass Corona nicht mehr existiert. „Die Ideale Immunisierung ist, dass man eine vollständige Immunisierung hat – mit drei Dosen – und auf dem Boden dieser Immunisierung sich dann erstmalig und auch zweit- und drittmalig infiziert mit dem wirklichen Virus“, sagt er in einer der neuesten NDR-Podcast-Folgen. Nur wer genau diesen Weg durchgemacht habe, sei dann über mehrere Jahre immun und würde sich nicht wieder erneut anstecken, erklärt er. Das liegt wohl an einer sogenannten Schleimhautimmunität, die entsteht, ohne dass der Infizierte dafür einen schweren Verlauf durchmachen müsste. Dabei kann das Virus dann nicht mehr über die Schleimhäute von Nase, Rache und Lungen in den Körper eintreten. Bis dieser Zustand jedoch erreicht ist, dauert es noch eine Weile. Die Impf- und Infektionsquoten sind in Ländern wie beispielsweise Großbritannien viel höher, jedoch liegt die Zahl der Reinfektionen noch bei einer Quote von zehn Prozent. Eine Durchseuchung der Bevölkerung sieht Drosten wegen der hohen Zahl an Ungeimpften dennoch sehr kritisch. 

 
Fazit

Es gibt also tatsächlich so etwas wie die „Ideale Immunisierung“. Von diesem Punkt sind wir jedoch weit entfernt, denn man braucht einen ordentlichen Impfschutz und auf Grundlage dessen mehrere Infektionen. Aufgrund von möglichem Long COVID sollte das Erreichen dieser „natürlichen Immunität“ auf gar keinen Fall das Ziel sein. Stattdessen sollten wir, solange die möglichen Langzeitfolgen einer SARS-CoV-2-Infektion noch nicht ganz klar sind, weiterhin FFP2- bzw. Anti COVID-19 Masken tragen, da diese als eine der beiden wichtigsten Maßnahmen gegen eine Ansteckung gilt. Mehr darüber könnt ihr in diesem Blog nachlesen.