Was gibt es neues?
Immer wieder wird diskutiert, ob sich das Tragen von Atemschutzmasken (z.B. Anti COVID-19-Maske) negativ auf die Leistungs- und Aufnahmefähigkeit von Schülern auswirkt. Eine neue Studie ist nun zu einem klaren Ergebnis gekommen. Außerdem sollen Ungeimpfte im kanadischen Québec nun eine Art „Strafe“ zahlen müssen. Und kann eine COVID-Erkrankung tatsächlich die Entstehung von Diabetes bei Kindern fördern? Corona Express - aktuelles und kurioses, kurz und kompakt.
Masken beeinflussen schulische Leistungsfähigkeit nicht
Zu diesem Ergebnis kam eine neue Studie der Universitätskinderklinik Bochum. Dazu wurden insgesamt 133 Schüler zwischen 11 bis 14 Jahren einer Gelsenkirchener Schule untersucht. Die veröffentlichte Studie fand in Räumen mit gutem Ventilationssystem statt, die zudem mit einem Luftfilter ausgestattet waren. Alle Schüler trugen in den ersten beiden Unterrichtsstunden eine Maske, entweder eine FFP2-Maske oder eine chirurgische OP-Maske. Im Anschluss wurden die Schüler für zwei weitere Unterrichtsstunden in zwei Gruppen und auf verschiedene Räume aufgeteilt. Während dieser zweiten Phase trugen 65 der Kinder eine Maske und 68 keine. Daraufhin nahmen alle Schüler an einem computerbasierten Leistungstest mit standardisierter Messmethode teil. Die Forschenden registrierten in keiner der drei Jahrgangsstufen (5-7) signifikante Abweichungen in den Testergebnissen in Hinblick auf das Tragen einer Maske. Somit wären die Ängste vieler Eltern unbegründet. „Gut zu wissen, dass die schulische Leistung durch die Maske nicht geschmälert wird. Das ist beruhigend“, meint auch Thomas Lücke, Direktor der Universitätskinderklinik der Ruhr-Universität Bochum.
Steuer für Ungeimpfte in Kanada
Seit Beginn der Pandemie hat die Provinz Québec mit insgesamt 12.028 Todesfällen mehr virusbedingte Todesfälle zu verzeichnen als jede andere Provinz Kanadas. Ebenso stieg die Zahl der pandemiebedingten Krankenhauseinweisungen weiter an. Nun wurde dort angekündigt, dass es in Zukunft eine "Gesundheitssteuer" speziell für die Menschen, die sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen wollen, geben soll. Diejenigen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft sind, sind von der geplanten Maßnahme ausgenommen. Bisher gibt es erst wenige Details über die vorgeschlagene Steuer, aber Québecs Premierminister, Francois Legault, kündigte an, dass die Strafe "erheblich" sein werde. Seine Begründung? Ungeimpfte seien "eine finanzielle Belastung" für ihre Mitbürger. Er wirft den Impfverweigerern vor, "unsere Krankenhäuser zu verstopfen". "Die 10 Prozent der Bevölkerung können nicht die 90 Prozent belasten", sagte er. Diese Ankündigung wird von vielen hart kritisiert. Eric Duhaime, Anführer der Konservativen Partei, meint, dass diese neue Gebühr die Bevölkerung nur „spalten“ würde.
COVID fördert Diabetes bei Kindern
Daten aus den USA legen nahe, dass es vermehrt zu Diabetes-Neuerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen kommen kann, die zuvor eine COVID-Infektion hatten. Zwei Versicherungsunternehmen stellten den "Centers for Disease Control and Prevention" (CDC) für eine Studie ihre anonymisierten Daten zur Verfügung. Aus einem Datensätze, der insgesamt rund 1,7 Millionen Krankenakten von Kindern und Jugendlichen umfasst, soll hervorgehen, dass die Diabetes-Inzidenz nach der Viruserkrankung von 188 auf 316 pro 100.000 Personenjahre angestiegen ist. Die Daten des anderen Versicherers weisen auf einen mäßigen Anstieg von 188 auf 211 pro 100.000 Personenjahre hin. Bisher ist unklar, ob die Infektion allein den Auslöser für die Stoffwechselerkrankung darstellt oder ob auch eine pandemiebedingte, ungesunde Lebensweise die Ursache für die Zunahme sein könnte. Dennoch äußerten sich die CDC eher besorgt, besonders in Anbetracht der geringen Impfquote bei Kindern und der aktuell steigenden Hospitalisierungsrate bei der Altersgruppe unter fünf Jahren. Neben der unklaren Kausalität unterscheiden die Daten der Kinder außerdem nicht zwischen Diabetes Typ 1 und Typ 2. Ein erhöhter Blutzucker und ferner auch Diabetes mellitus gelten laut dieser Studie weiterhin als einer der wichtigsten Risikofaktoren für eine COVID-Erkrankung, wie in diesem ubumask-Blogbeitrag nachgelesen werden kann.
Anglizismus des Jahres: „Boostern“
Im Zuge der Pandemie haben sich viele neue Worte und Begriffe entwickelt, die man vorher so noch nicht kannte. Eines davon ist „boostern”, welches nun durch eine Jury um den Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Anatol Stefanowitsch von der Freien Universität in Berlin zum Anglizismus des Jahres 2021 gekürt wurde. „Boostern” bezeichnet im Deutschen das Auffrischen einer COVID-Impfung. Verwendet wird es häufig in den Formulierungen „boostern lassen” oder „geboostert sein”. Seine Verbreitung habe so richtig im Oktober 2021 begonnen, als das Verb gleichzeitig mit dem Substantiv „Booster” im allgemeinen Sprachgebrauch auftauchte. Laut den Sprachwissenschaftlern ist das Verb „boostern” - anders als das eindeutig aus dem Englischen übernommene Substantiv „Booster“ - wahrscheinlich eine deutsche Eigenkreation. Erst seit Anfang Januar findet sich auch das Verb „to booster” häufiger im Englischen. Der Begriff kam also in der deutschen Sprache deutlich früher als in der englischen vor. Die Initiative „Anglizismus des Jahres” würdigt seit 2010 in jedem Jahr den positiven Beitrag des Englischen zur Entwicklung des deutschen Wortschatzes. Bisherige Anglizismen waren „leaken” (2010), „Shitstorm” (2011), „Crowdfunding” (2012), die Nachsilbe„ -gate” (2013), „Blackfacing” (2014), „Refugees Welcome” (2015), „Fake News” (2016), „Influencer” (2017), „Gendersternchen” (2018), „...for future” (2019) und „Lockdown” (2020).
Fazit
Die schulische Leistungsfähigkeit wird durch Masken also nicht beeinflusst. Hingegen kann der Lernerfolg sehr wohl beeinträchtigt sein. Wie in diesem Beitrag nachzulesen, haben es vor allem die Jüngeren, die gerade erst schreiben und lesen lernen, aufgrund der fehlenden Mimik und Lippenbewegungen besonders schwer. Diabetes gilt außerdem weiterhin als Risikofaktor für eine schwere COVID-19-Erkrankung. Ob sich dieser Zusammenhang auch umkehren lässt, ist nach wie vor nur zu vermuten. Und mal wieder hat es ein Pandemie-bezogenes Wort zum Anglizismus des Jahres geschafft. Mal sehen, ob das auch nächstes Jahr noch immer der Fall sein wird… wir hoffen natürlich nicht.
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