Unsere Lunge - ein echtes Wunderorgan

Das Wunderorgan Lunge

Was macht unsere Lunge so besonders?

Jede Minute des Tages atmen wir mehrmals ein und aus, und das meist unbewusst. Ich meine, wie unglaublich ist es bitte, dass wir nachts schlafen gehen können, ohne die Sorge haben zu müssen, dass unser Körper plötzlich nicht mehr selbständig weiteratmet? Denn mit der Atmung übernimmt unsere Lunge eine der lebenswichtigsten Aufgaben in unserem Körper. Und dabei arbeitet sie fast wie von selbst und versorgt unsere Organe und Muskeln, sowie jede einzelne Zelle unseres Körpers mit genügend Sauerstoff. In diesem Beitrag sprechen wir darüber, wie unsere Lunge funktioniert und was sie so einzigartig macht.

                              

1 von 8 Todesfällen auf Lungenkrankheit zurückzuführen

1983 konnte in Toronto, Kanada, zum allerersten Mal eine erfolgreiche einseitige Lungentransplantation durchgeführt werden, die auch längerfristig positive Effekte hatte. Zwar wurde bereits 1963 einem Menschen ein fremder Lungenflügel eingesetzt, doch Patienten hatten erst gute Überlebenschancen, als Medikamente entwickelt wurden, die durch die Unterdrückung des Immunsystems eine Abstoßung des neuen Organs verhindern konnte. Laut der internationalen Gesellschaft für Herz- und Lungentransplantation (ISHLT) fanden bis 2013 knapp 47.600 Lungentransplantationen weltweit statt. Außerdem zählt eine Erkrankung der Atemwege heutzutage zu den häufigsten Todesursachen in der EU (1 von 8 Todesfällen). Über die Hälfte der Lungenerkrankungen stehen im Zusammenhang mit dem Rauchen.

 

Doppelt so lang wie der Berliner Fernsehturm hoch ist – wie geht das?

Als Bronchien bezeichnet man einen Teil des Röhrensystems der Lunge, der zur Weiterleitung der eingeatmeten Luft dient. Sie teilen sich nach der Luftröhre in einen rechten und einen linken Hauptbronchus (also einer für jeden Lungenflügel) und zweigen sich danach noch weiter ab. Sie münden schließlich in die Lungenbläschen, den Alveolen, wo der Gasaustausch zwischen Atemluft und Blut erfolgt. Tatsächlich sind diese Verzweigungen in die Lunge des Menschen circa 700 Meter lang! Damit sind sie fast doppelt so lang, wie der Berliner Fernsehturm hoch ist. Eine weitere beachtliche Länge ist eine Strecke von 1.600 Kilometer. So lang sind die kleinsten Blutgefäße der Lunge, die sogenannten Kapillaren, wenn man sie aneinanderreihen würde. Damit unser Körper frischen Sauerstoff bekommt, ist es ihre Aufgabe, den Sauerstoff von den Lungenbläschen entgegenzunehmen und im Gegenzug Kohlenstoffdioxid abzugeben.

 

Obwohl wir alle Tiere sind, atmet jeder ganz unterschiedlich

Vom ersten Schrei nach der Geburt an hat jeder einen ganz eigenen, individuellen Atemrhythmus. Für einen erwachsenen Menschen ist es normal, circa 12 bis 18 Mal pro Minute zu atmen. Babys haben hingegen eine höhere Atemfrequenz und machen so ca. 40 bis 50 Atemzüge pro Minute. Bei Tieren variiert dies jedoch von Art zu Art stark. Ein Elefant hat ungefähr eine Atemfrequenz von 6 Atemzügen pro Minute, während ein Kolibri in dieser Zeit ganze 250 Mal atmet. Das liegt daran, dass das Herz des Kolibris viel schneller schlägt und es somit mehr Sauerstoff braucht. Kleine Tiere brauchen generell mehr Sauerstoff als große Tiere, sodass sie häufiger atmen müssen. Apropos atmen: mit jeder Stunde, vor allem in den Erkältungszeiten wie Herbst und Winter, atmen wir ca. 10.000 Bakterien und 10.000 Viren ein. Dank unserer Schleimhäute schwächen aber nicht alle diese Erreger unser Immunsystem.

 

Wichtige Zahlen zum Volumen

Dass unser Körper täglich Flüssigkeit, zum Beispiel durch Schwitzen oder Ausscheidungen verliert, wissen wir. Aber auch beim Ausatmen durch Mund und Nase verlieren wir jeden Tag 400 Milliliter Flüssigkeit. Das kann man besonders gut beobachten, wenn man im Winter draußen ist und eine kleine Atemwolke beim Ausatmen sehen kann. Die kleine Wolke, die entsteht, besteht aus vielen kleinen Wassertröpfchen, die in Form von Wasserdampf abgegeben werden. Wenn man dann zusätzlich wie jetzt während der Pandemie noch eine herkömmliche Atemschutzmaske trägt, wird es eklig, da diese im Winter schon nach kurze Zeit feucht von innen wird. In unserem gesamten Leben inhaliert die Lunge durchschnittlich 300 Millionen Liter Luft. Pro Tag atmen wir im Schnitt 12.000 Liter Luft ein und aus, die aus genau 20.93 Prozent Sauerstoff, 78.10 Prozent Stickstoff und ca. 0.04 Prozent Kohlendioxid und einer Reihe weiterer Gase, sogenannter Edelgase, besteht.

 

Fazit

Nun wisst ihr hoffentlich ein wenig besser Bescheid über das Wunderorgan Lunge, denn sie kann so viel mehr, als man vielleicht zunächst denkt. Kleiner Funfact am Rande: Der in 2021 neu aufgestellte Weltrekord im Luftanhalten (unter Wasser) wurde von dem 54-Jährigem Kroaten Budimir Sobat aufgestellt. Er schafft es ganze 24 Minuten und 33 Sekunden mit dem Kopf unter Wasser zu bleiben. Während der Pandemie wird unsere Lunge aber auch noch auf eine weitere Probe gestellt, da es sich durch Atemschutzmasken oftmals schwerer atmen lässt, vor allem, wenn man eine herkömmlich FFP2-Maske trägt. Hier hilft eine atmungaktive und natürliche Anti COVID-19 Maske.