Corona-Faktencheck 11: Können Kinder durch Masken vergiftet werden?

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Wird die kindliche Gesundheit durch das Tragen von Masken gefährdet?

Es gibt schon zahlreiche Studien, die belegen wollen, dass Kinder durch das Tragen von Atemmasken "höchsten gesundheitlichen Gefahren" ausgesetzt sind. Nun gab es eine neue Studie, die für Aufmerksamkeit sorgte. Kann man der Studie Glauben schenken oder ist sie nur ein weiterer fehlgeschlagener Versuch etwas beweisen zu wollen, was aufgrund methodischer Fehler schon oft widerlegt wurde?

 

Was sagt die Studie?

Am 30.06.2021 wurde eine Studie in der international renommierten pädiatrischen Fachzeitschrift 'JAMA Pediatrics' veröffentlicht, welche den Titel "Experimental Assessment of Carbon Dioxide Content in Inhaled Air With or Without Face Masks in Healthy Children- A Randomized Clinical Trial" trägt. Sie besagt, dass sich der Kohlendioxidgehalt der Einatemluft schon nach wenigen Minuten des Maskentragens so stark erhöht, dass es vom Umweltbundesamt als gesundheitsgefährdend einstuft wird. Nun müssen Kinder diese Masken in den Schulen aber täglich mehrere Stunden tragen, was bedeutet, dass sie sich beim Einatmen regelmäßig mit Kohlendioxid vergiften und einer hohen gesundheitlichen Gefahr ausgesetzt sind. Juristisch gesehen handelt es sich hierbei klar um Körperverletzung.

 

Ein Research Letter, dessen Ergebnisse auf Messungen mit einem falschen Messgerät beruhen

Eine klassische Studie unterliegt einem Peer-Review-Prozess, also einem Verfahren, bei dem die Inhalte durch unabhängige Gutachter des gleichen Fachgebiets geprüft werden. Wenn diese etwas zu bemängeln haben, müssen die Texte zufriedenstellend verteidigt oder durch den Autor korrigiert werden. Ein Research-Letter (Forschungsbrief) hingegen durchläuft nicht das Peer-Review-Verfahren und kann von Autoren auf Preprint-Servern oder von Journalen veröffentlicht werden, um einen kurzen Überblick eines aktuellen Forschungsberichtes zu geben. Tatsächlich handelt es sich bei der Veröffentlichung nicht um eine Studie, sondern lediglich um einen Research Letter. Des Weiteren wurde das für die Messungen genutzte System nicht für die Untersuchung von Atemluft entwickelt. Für die Messung von Atemluft sei es weder geprüft noch zugelassen.

 

Alleinfinanzierender Verein MWGFD nicht sehr glaubwürdig

In einer Pressemitteilung des Vereins "Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie" (MWGFD) heißt es "Wissenschaftliche Studie belegt: Massiv erhöhte CO2-Werte in der Einatemluft maskentragender Kindern“. Finanziert wurde der Forschungsversuch von dem Verein MWGFD, der zur Corona-Pandemie bereits eine Menge Fehlinformationen verbreitete. Auch auffällig: In der englischen Übersetzung des Berichts wird der MWGFD als "public charity" (öffentliche Wohltätigkeitsorganisation) bezeichnet. In der deutschen Version fehlt diese Bezeichnung aus gutem Grund. Dem Verein wurde nur mehrere Monat nach seiner Gründung der Status der Gemeinnützigkeit entzogen.

 

Reaktion der Autoren

Mehrere Wissenschaftler hielten daraufhin Walach und den anderen Autoren methodische Fehler und die Missinterpretation von Daten vor. Weil sie keine zufriedenstellende Antwort auf die Kritik geben konnten, wurden die Texte von dem veröffentlichenden Journal zurückgezogen. Trotzdem bleiben Walach und seine Kollegen dabei: „Wir sind der Überzeugung, dass die Messungen richtig sind. Das bestätigen auch Zuschriften von Naturwissenschaftlern, die mit ähnlichen Methoden informell bei sich selber ähnliche Werte gemessen haben. Daher werden wir die Studie zeitnah irgendwo anders zur Publikation einreichen.“ Allgemein fielen mehrere der sieben Autoren auch schon vor Veröffentlichung der angeblichen Studie mit fragwürdigen Aussagen auf. Der Arzt und "Quantenheiler" Andreas Diemer hat auf seiner Homepage empfohlen, gegen "Viren, auch bei COVID-19 und anderen Corona-Viren", Chlordioxid einzunehmen. In diesem Blogbeitrag erklären wir, warum dies nicht nur völliger Quatsch ist, sondern auch äußerst gefährlich sein kann.

 

Fazit

Die Auftrags-"Studie", die von keinem Experten überprüft wurde, basiert auf ungeeigneten Datenerhebungen. Beteiligte dieser Veröffentlichung haben außerdem eine Geschichte von fragwürdigen oder falschen Aussagen in Bezug auf die Corona-Pandemie geäußert. Dass Kinder also bei längerem Tragen von Masken der Gefahr einer Kohlendioxid-Vergiftung ausgesetzt sind, ist falsch. Es handelt sich hier also um einen FAKE. Im übrigen gibt es eine natürliche Alternative zu herkömmlichen FFP2-Masken, die eine sehr hohe Atemdurchlässigkeit hat.