Was gibt es neues?
Aktuelle Corona-News kompakt. In der Pandemie haben viele Deutsche begonnen, Sport zu treiben. Wie verhält sich der Anteil im Vergleich zu vor Corona und welche sind dabei die beliebtesten Aktivitäten? Außerdem soll es laut einer neuen Analyse durch Homeoffice zu mehr Arbeitsunfähigkeits-Fälle in Folge von Verletzungen des Muskel- und Skelettsystems gekommen sein. Wie kann das sein? Und nicht zuletzt noch die Geschichte über einen Arzt, der seine Patienten falsche Masken-Atteste ausstellte. Welche Folgen dieses Handeln für ihn hatte und noch viel mehr. Corona Express - aktuelles und kurioses, kurz und kompakt.
Häufiger Bandscheibenvorfälle durch Arbeiten am Küchentisch?
Die Zahl der Arbeitsunfähigkeits-Fälle hat im zweiten Jahr der Pandemie stark, nämlich um 6,3 Prozent zugenommen. Zu diesem Ergebnis kommt die AOK Rheinland/Hamburg. Die Daten der aktuellen Auswertung stammen von Zahlen des Wissenschaftlichen Instituts der Ortskrankenkassen (WIdO). Die Arbeitsunfähigkeitstage je 100 ganzjährig Versicherte stiegen kontinuierlich von 586 Tagen 2019 auf 608 Tage 2021. Grund für die immer häufigeren und auch länger andauernden Ausfälle waren häufig Rückenschmerzen, Schulterläsionen oder Bandscheibenschäden, also sprich Muskel-Skelett-Erkrankungen. In den letzten Jahren waren Erkrankungen des Bewegungsapparats eine häufige Ursache für die Abwesenheit von der Arbeit. Die Dauerbelastungen am Arbeitsplatz, ausgefallene Sportangebote und fehlende Bewegung im Alltag könnten hierfür die Ursache sein. Dazu kommt noch das Homeoffice-bedingte Arbeiten am Küchentisch und die zusätzlichen Anstrengungen bei der Kinderbetreuung, wenn z.B. Kitas und Schulen geschlossen waren. Diese Gegebenheiten könnten laut Krankenkasse in Zusammenhang mit den zunehmenden körperlichen Problemen stehen.
Arzt stellt Masken-Atteste aus - ohne vorher zu untersuchen
Ja, eine Maske zu tragen kann manchmal nervig sein. Dennoch mussten wir uns in den letzten 2 Jahren daran halten, es sei denn, man hatte ein ärztliches Attest, das einen davon befreite. Beispielsweise hatte ein Arzt aus Niederbayern im ersten Jahr der Pandemie solche Atteste für Patienten ausgestellt. Er hat sie damit vom Tragen einer Maske beziehungsweise eines Mund-Nasen-Schutzes befreit, ohne sie überhaupt untersucht zu haben. Er wurde nun vom Amtsgericht Passau zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und acht Monaten verurteilt. Außerdem muss er eine Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro bezahlen. Nicht zuletzt verhängte das Gericht ein dreijähriges Teil-Berufsverbot. So darf der Arzt in dieser Zeit keine Bescheinigungen oder Atteste im Zusammenhang mit der Maskenpflicht mehr ausstellen. Dem Arzt konnte die Ausstellung inkorrekter Gesundheitszeugnisse in 79 Fällen nachgewiesen werden. Damit habe er mit seinem Handeln Dritte gefährdet. Denn eine Anti COVID-19 bzw. FFP2-Maske schützt wirksam vor einer Ansteckung, die im schlimmsten Fall zum Tod oder zu anderen Langzeitsymptomen (Long COVID) führen kann. Mehr über die Effektivität von Masken in Pandemiezeiten könnt ihr hier lesen.
Mann aus Großbritannien stirbt nach 505 Tagen COVID
Im Durchschnitt dauert eine Infektion mit SARS-CoV-2 nur wenige Tage, maximal Wochen. Anders ist dies jedoch bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem, denn sie können sich tatsächlich über mehrere Monate mit dem Coronavirus infizieren. Das liegt besonders daran, dass die Virusvarianten bei ihnen leichter mutieren und so eine Dauerinfektion verursachen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Langzeituntersuchung von immunschwachen Personen, darunter HIV-Erkrankten und Patienten nach einer Organtransplantation. Im Fokus der Untersuchungen des King´s College London stand die Frage nach der möglichen Entstehung von neuen Varianten bei diesen Patienten. Die Langzeitbeobachtung von neun Patienten mit länger andauernden Infektionen bestätigte jetzt, dass die Viren sich bei Langzeitinfektionen verändern können. Das läge daran, dass die RNA-Polymerase, die das Coronavirus zum Kopieren seines Erbguts verwendet, Fehler macht, schreiben die Forschenden. So wurden bei den Patienten gefährliche Alpha-, Beta- und Delta-Mutationen festgestellt werdend. Bei einem der Patienten wurden zehn verschiedene Mutanten dieser Varianten entdeckt, allerdings nie der komplette Satz. Ein anderer Patient war insgesamt sogar über 505 Tage infiziert, bevor er an COVID-19 verstarb.
Hula-Hoop ist wieder hip
Schon in diesem Blog haben wir über Sport während der Pandemie gesprochen. Doch nun hat eine repräsentative Studie der pronova BKK, für die im Januar 2022 insgesamt 1.000 Erwachsene befragt wurden, neue Ergebnisse hervorgebracht. Laut ihrer Analyse hat Sport in Innenräumen, wie etwa im Fitnessstudio oder im Sportverein, während der Pandemie stark abgenommen. Im Gegensatz dazu zählen Aktivitäten wie Spazierengehen, Radfahren und Fitnessübungen zu Hause zu den Wegen, um sich fit zu halten. Demnach geht jeder zweite Deutsche derzeit regelmäßig spazieren oder fährt mit dem Rad. Vor der Pandemie war es nur jeder Dritte. Gleich danach kommt schon das Fitnesstraining zuhause ohne digitale Anleitung: 34 Prozent betreiben es derzeit, vor Corona waren es nur 19 Prozent. Regelmäßiges Joggen und anderer Sport im Freien machen aktuell 29 Prozent aus, vor der Pandemie waren es 26. Allgemein kann man erkennen, dass Besuche im Fitnessstudio stark zurückgegangen sind. Während vor 2020 noch 25 Prozent im Fitnesscenter aktiv waren, ist die Zahl während Corona auf sechs Prozent gesunken und liegt auch derzeit nur bei knapp zehn Prozent. Da die meiste sportliche Aktivität nun also zuhause stattfindet, brauch man auch das entsprechende Equipment. Mittlerweile besitzen fast sechs von zehn Deutschen eine Gymnastik- oder Yogamatte. 14 Prozent haben sie während der Pandemie extra eine gekauft. Auch hat mittlerweile fast die Hälfte eigene Hanteln zuhause. Einen ganz besonderen Boom gab es bei den Hula-Hoop-Reifen: Vor der Pandemie hatten 15 Prozent der Deutschen einen, mittlerweile hat sich die Zahl mit 28 Prozent fast verdoppelt. Sogar 44 Prozent der unter 30-Jährigen haben einen Hula-Hoop-Reifen zu Hause.
Fazit
Gehört ihr zu denjenigen, die während der Pandemie eher weniger oder mehr Sport als vorher gemacht haben? Jedenfalls gehört es laut den Krankenkassen dazu, um Erkrankungen des Bewegungsapparats zu vermeiden. Und wenn es dann sogar noch Spaß macht und man den Kopf dadurch frei bekommt, ist es am optimalsten.
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